20 Tipps, um die Heizkosten zu senken
Die Tage werden kürzer und die Temperaturen kühler. Die nächste Heizperiode steht schon bald vor der Tür. Wir geben euch im folgenden Artikel Tipps, wie ihr bei den Heizkosten sparen könnt und gleichzeitig die Umwelt schont, ohne dabei frieren zu müssen.
1. Temperatur richtig einstellen
Schon 1 Grad weniger spart sechs Prozent der Heizkosten. Moderne Thermostate ermöglichen eine gezielte Beheizung und eine genaue Einstellung der Gradzahl. Viele Modelle schließen bei geöffnetem Fenster selbsttätig das Thermostatventil. Sind die Thermostate programmierbar, kann man sie auch nach dem jeweiligen Nutzungsverhalten einstellen.
Es hilft, wenn ihr für euer Zuhause eine Höchsttemperatur festlegt. Das Umweltbundesamt empfiehlt folgende Temperaturen in den jeweiligen Räumen: Im Wohnzimmer und Bad eine Temperatur von 20 bis 23 Grad, im Schlafzimmer 17 bis 20 Grad, im WC 16 bis 19 Grad und im Flur 15 bis 18 Grad Celsius. Ihr könnt die Temperatur regelmäßig mit einem Raumthermometer überprüfen.
Die Heizkörper sollten mit Einzelthermostaten ausgestattet sein, da nicht alle Räume gleichzeitig den gleichen Wärmebedarf haben. So kann die Temperatur in jedem Raum individuell und bedarfsgerecht gesteuert werden.
2. Schließt die Türen zu weniger beheizten Zimmern
Um die Wärme im Raum zu halten, solltet ihr die Türen der geheizten Räume geschlossen halten. Das beste Heizkonzept bringt nichts, wenn die Wärme ungehindert in die kalten Ecken der Wohnung zieht.
3. Besser Stoßlüften als Dauerkipp
Auch im Winter ist es wichtig, das Zuhause regelmäßig zu lüften. Vor allem dann, wenn ihr täglich im Homeoffice arbeitet, aber auch, um Schimmelbildung vorzubeugen. Mehrmals tägliches Stoßlüften ist dabei energiesparender als das Fenster auf Dauerkipp zu lassen.
Gekippte Fenster sorgen kaum für Luftaustausch, dafür wird ein Großteil der aufsteigenden Warmluft des Heizkörpers ungenutzt nach außen geführt, und Wände in Fensternähe kühlen beim Dauerlüften aus. Der Raum kann sich nicht auf die eingestellte Temperatur aufheizen und die Heizkörper beginnen auch noch zusätzlich zu heizen, um die gewünschte Raumtemperatur wiederherzustellen.
Spar-Tipp: Vor dem Stoßlüften solltet ihr unbedingt das Thermostatventil herunterdrehen, damit ihr nicht unnötig zum Fenster heraus heizt.
4. Modernisierungsmaßnahmen – Alte Fenster austauschen
Wohnt ihr in einem Altbau, kann es sich lohnen im Zuge von Modernisierungsmaßnahmen die Fenster austauschen zu lassen. Denn vor allem alte, schlecht isolierende Fenster können die Heizkosten in die Höhe treiben. Ist es draußen eisig kalt, ist auch die Fensterscheibe von innen kalt. Der Austausch gegen moderne Isolierglasfenster erscheint zwar im ersten Moment recht teuer, doch die Investition lohnt sich: Neue Modelle mit Wärmeschutzverglasung haben wesentlich bessere Dämmwerte. Langfristig habt ihr großes Einsparpotenzial, da ihr viel weniger heizen müsst und gleichzeitig geht viel weniger Heizungswärme nach außen verloren.
5. Fenster und Türen abdichten
Neben einer schlechten Isolierung kann es auch zu undichten Fenstern und Türen kommen. Gerade in Altbauten mit Holzfenstern zieht es gerne mal. Aber auch in neuen Gebäuden bei schlechten Kunststofffenstern. Ihr könnt dem entgegenwirken, indem ihr die Spalten der Fenster und Türen mit Schaumdichtungsband oder Gummidichtungen abdichtet.
6. Jeder Heizkörper sollte gut zu sehen sein
Heizkörper sollten nicht durch Möbel oder lange Vorhänge verdeckt werden. Die Wärme kann sich sonst nicht im Raum verteilen, sondern staut sich dahinter. Die gewünschte Raumtemperatur kann demnach nicht erreicht werden. Dies hat zur Folge, dass das Thermostat sich nicht von selbst herunterregelt und die Heizung permanent weiterläuft.
Solltet ihr keine andere Möglichkeit haben, als Möbel und Vorhänge vor den Heizkörpern zu platzieren, sollten die Vorhänge tagsüber geöffnet sein und Möbel ca. 20 – 30 cm Abstand zum Heizkörper haben.
7. Fenster nachts mit Rollläden oder Vorhängen schließen
Während ihr Vorhänge tagsüber offenlassen solltet, damit keine Heizenergie verloren geht, solltet ihr sie nachts besser zu ziehen oder – falls vorhanden – die Rollläden schließen. Dadurch verhindert ihr, dass die im Raum gespeicherte Wärme über Nacht schneller über die kalten Fensterscheiben verloren geht und den Raum wieder herunterkühlen.
8. Rollladenkästen dämmen
Auch schlecht gedämmte Rollladenkästen können im Heizsystem ein Schwachpunkt darstellen. Ob ihr Wärme über die Rollladenkästen verliert, könnt ihr ganz einfach überprüfen: Haltet eine brennende Kerze in die Nähe der Stelle, wo der Gurt aus dem Kasten austritt. Fängt die Kerze an zu flackern, strömt hier kalte Luft ein. In diesem Fall solltet ihr den alten Rollladenkasten entweder komplett austauschen (lassen) oder nachträglich dämmen.
9. Auf Heizlüfter verzichten
Um die Räume schnell warm zu bekommen und um Gas oder Heizöl zu sparen, nutzen immer noch viele Leute einen elektrischen Heizlüfter. Auch wenn Erdgas und Heizöl durch die Nutzung gespart werden, gibt es wohl keine teurere Methode, um ein Zimmer zu heizen. Denn Heizlüfter sind echte Stromfresser, die zwar nicht eure Heizkosten-, dafür aber eure Stromkostenabrechnung in die Höhe treiben. Solltet ihr das Gefühl haben, eure Heizung schafft es nicht, die Wohnung angemessen zu heizen, solltet ihr lieber die Ursache dafür klären.
10. Heizkörper sauber halten
Habt ihr schon mal das Innenleben eurer Heizung gereinigt? Nein? Dann solltet ihr das unbedingt tun. Flusen und Staub auf der Heizung können ihre Heizleistung um bis zu 30 Prozent mindern. Wenn ihr die Heizung vor der Heizperiode einmal ordentlich putzt, könnt ihr eure Heizkosten ganz einfach senken.
11. Schimmelbildung durch Heizen verhindern
Heizkosten zu sparen, indem man einfach gar nicht heizt und sich lieber in eine dicke Wolldecke einpackt und ein paar Kerzen anzündet, ist keine gute Idee. Durch die kalte Luft kann es zu Schimmelbildung kommen. Kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen, folglich setzt sich die Feuchtigkeit in Zimmerecken ab oder kondensiert an der Fensterscheibe. Schimmelpilze haben somit einen hervorragenden Nährboden. Ihn wieder loszubekommen, kostet euch im schlimmsten Fall nicht nur Geld, er kann auch eure Gesundheit gefährden.
12. Wenn es gluckert, Heizkörper entlüften
Wird die Heizung im Herbst das erste Mal wieder hochgedreht, gluckert es oft in den Heizkörpern. Der Grund ist, dass Luft in den Kreislauf eingedrungen ist und der Heizkörper dadurch nicht richtig warm werden kann. Daher muss der Heizkörper entlüftet werden. Zur Entlüftung solltet ihr den Heizkörper zudrehen und mit dem Entlüftungsschlüssel das Ventil an dem Heizkörper öffnen. Die Luft muss nun komplett entweichen, bis schließlich Wasser aus dem Ventil austritt.
Häufig ist danach ein weiterer Arbeitsschritt nötig: Nachfüllen von Wasser in den Heizkreislauf. Wer sich das nicht zutraut, sollte den Installateur bestellen und gleich eine Wartung der Anlage machen lassen.
13. Heizkörper bei Abwesenheit herunterdrehen
Wenn keiner zuhause ist, muss die Heizung nicht voll aufgedreht sein. Seid ihr nur ein paar Stunden unterwegs, genügen rund 18 Grad in der Wohnung. Seid ihr länger unterwegs, dürfen es durchaus noch drei bis fünf Grad weniger sein.
Ein Fehler ist es allerdings, das Thermostat komplett herunterzudrehen, um Heizkosten zu sparen. Die Wohnung kühlt dann zu sehr aus und es dauert umso länger, wieder eine behagliche Temperatur in den Raum zu bekommen. Das kostet mehr Energie, als ihr mit dem Ausschalten sparen könnt.
14. Nachts die Temperatur senken
Nachts könnt ihr die Heizkörper herunterdrehen, denn dann dürfen es gerne ein paar Grad weniger sein. Laut Umweltbundesamt sind 18 Grad im Schlafzimmer ideal. Auch in den anderen Zimmern sollte der Heizkörper nachts nicht unverändert weiterlaufen – bis zu fünf Grad könnt ihr die Temperatur in den Zimmern eurer Wohnung senken.
Es bietet sich an, die Heizung zeitig vor der Nachtruhe herunterzudrehen, denn schließlich wärmt der Heizkörper noch einige Zeit nach.
15. Heizungsanlage regelmäßig warten lassen
Nur eine regelmäßig von Verbrennungsrückständen gereinigte Heizung läuft effizient. Deswegen solltet ihr eure Anlage einer jährlichen Wartung unterziehen. Der Funktionstest bietet auch eine bessere Gewähr, dass das System nicht bei Minusgraden ausfällt.
Außerdem ist die Wartung eine gute Gelegenheit zu überprüfen, wann die Nachtabsenkung beginnt und endet. Hat sich der Lebensrhythmus geändert, kann der Installateur den Schaltzyklus anpassen.
16. Heizungsrohre im Keller dämmen
Führen Heizungsrohre ungedämmt durch den Keller, kann auf dem Weg vom Heizkessel zum Heizkörper und vom Warmwasserspeicher zu Küche oder Bad viel Wärme verloren gehen. Deswegen macht es Sinn, diese Rohre im Keller nachträglich zu dämmen. Das nachträgliche Dämmen von Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen, die in unbeheizten Räumen wie etwa im Keller liegen, gehört auch zu den Sanierungspflichten im Altbau.
Mit Isolierschläuchen für Heizungsrohre und Klebeband für die Nahtstellen lässt sich das Dämmen leicht selbst bewerkstelligen. Bei einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern können dadurch bis zu 320 Euro pro Jahr an Heizkosten eingespart werden.
17. Elektronische Thermostate zur Heizkostensenkung
Um die Räume effizient zu heizen, gehört auch dazu die Raumtemperatur an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Bei Berufstätigen und Schulkindern heißt das: Heizkörper auf Sparbetrieb, wenn man das Haus verlässt, und wieder hochfahren, kurz bevor man kommt.
Mithilfe von programmierbaren Thermostaten lässt sich das ganz leicht realisieren. Sie haben zudem den Vorteil, dass sie viel empfindlicher auf Temperaturschwankungen reagieren als die alten Ventile, wenn etwa die Sonne ins Zimmer scheint.
Elektronische Thermostate gibt es mittlerweile auch als Teil von Smart Home-Systemen zum Nachrüsten. Das Prinzip: Die Thermostate werden von einer kleinen Steuereinheit kontrolliert, die wiederum per Smartphone ferngesteuert werden kann. So lassen sich Einzelraumprofile programmieren.
Diese können beispielsweise so aussehen: „Das Bad bitte immer morgens um 6 Uhr anwärmen, die Küche um 6.30 Uhr“. Oder man kann aus der Ferne nachsteuern: „Wir sind übers Wochenende in die Berge gefahren und haben vergessen, die Heizung auf 16 Grad zu drosseln.“ Das lässt sich per App nachholen. Oder: „Wir kommen früher nach Hause und sorgen dafür, dass es warm ist.“
18. Heizkessel tauschen
Irgendwann führt kein Weg mehr daran vorbei und es muss ein neuer Heizkessel her. Im Durchschnitt hält ein deutscher Heizkessel ca. 24 Jahren. Das spricht für die Verarbeitungsqualität der Anlagen, macht aber zugleich deutlich, welche gewaltigen Einsparpotentiale für Energie und klimaschädliche Emissionen in den Kellern hierzulande warten.
Wie hoch die Kosten für einen neuen Kessel sind, wie viel Einsparpotential darin steckt und wann sich die Investition tatsächlich amortisiert hat, lässt sich nur sehr grob schätzen. Denn zu viele Variablen gehören zur Rechnung: die Kosten für Technik und Montage, der Wärmebedarf des Hauses und der Bewohner, die Höhe der Energiekosten aktuell und deren Entwicklung in den kommenden Jahren.
19. Austausch der alten Heizungspumpe
Was vielen nicht bewusst ist, alte Heizungspumpen sind echte Energiefresser! Sie verbrauchen sehr viel Strom und pumpen zudem immer dieselbe Menge Wasser durch den Heizkreislauf, unabhängig vom tatsächlichen Bedarf. Der Austausch gegen eine neue Pumpe spart daher zweifach: Strom dank effizienter Technik und Heizkosten dank des bedarfsgesteuerten Betriebs. Zuschüsse gibt es über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
20. Erneuerbare Energien einbinden
Auch mit erneuerbaren Energien lässt sich heizen und eine Menge Geld sparen. Zu den beliebtesten Alternativen zählen:
- Solarthermie
- Holz-, Holzpellet- oder Hackschnitzelheizung
- Wärmepumpen
Solarthermieanlagen gewinnen Wärme aus der Energie der Sonneneinstrahlung. Zwar können sie ein Haus nicht alleine heizen, aber mit allen Heizsystemen kombiniert und auch für die Warmwasseraufbereitung genutzt werden.
Holzheizungen können mit Pellets, Scheitholz oder Hackschnitzeln befeuert werden. Bedenkt dann jedoch, dass ihr für die Lagerung der Biomasse einen großen und trockenen Raum im Keller benötigt.
Wärmepumpen beziehen ihre Energie aus der Wärme der Umwelt, entweder per Luft (Luftwärmepumpen), über Erdkollektoren oder eine Erdsonde (Erdwärmepumpe) oder über das Grundwasser (Wasserwärmepumpe). Neben der guten Umweltbilanz punkten Wärmepumpen vor allem mit niedrigen Betriebskosten, vor allem dann, wenn sie mit einer Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung gekoppelt sind.