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Baukosten

Veröffentlicht am 07.08.24 von Redaktion

Bauen
Finanzierung

Baukosten im Überblick

Du planst einen Hausbau und bist unsicher, welche unterschiedlichen Kosten auf dich zukommen werden? Dann bist du hier richtig. In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Baukosten du beim Errichten einer Immobilie berücksichtigen musst. Überdies gehen wir auf die Baukosten pro qm 2024, die Baukosten Entwicklung und die Gründe dafür ein.

Was sind Baukosten?

Beginnen wir mit der grundlegenden Frage: Was sind Baukosten eigentlich genau? Darunter versteht man die Gesamtkosten, die dazu aufgewendet werden müssen, um eine Immobilie zu bauen. Sie setzen sich aus allen Ausgaben zusammen, die während der Planungs- und Bauphase anfallen. Dabei unterscheidet man zwischen direkten und indirekten Baukosten. Direkte Kosten sind etwa Ausgaben für die Arbeitskraft und das Baumaterial. Zu den indirekten Kosten zählen Genehmigungen und Versicherungen.

Um eine transparente und nachvollziehbare Kostenschätzung und -kontrolle zu ermöglichen, müssen die Baukosten genau aufgeschlüsselt und dokumentiert werden. Das ist ein wesentlicher Faktor zur Wirtschaftlichkeitsberechnung eines Bauvorhabens und unerlässlich, um einen Überblick der laufenden Kosten zu erhalten.

Arten von Baukosten

In diesem Abschnitt gehen wir auf acht Kostengruppen im Bauwesen ein, die nach DIN 276 gegliedert sind:

  • Grundstück
  • Vorbereitende Maßnahmen
  • Baukonstruktion
  • Technische Anlagen
  • Außenanlagen
  • Ausstattung
  • Baunebenkosten
  • Finanzierung

Grundstück

Damit du die Immobilie überhaupt bauen kannst, ist zunächst ein Baugrund erforderlich. Die Kosten für das Grundstück setzen sich aus dem Kaufpreis und weiteren Nebenkosten wie der Grunderwerbsteuer, den Notar- und Grundbuchgebühren zusammen. Abhängig von der Lage und der Größe des Grundstücks können die Kosten sehr unterschiedlich sein. In ländlichen Regionen sind die Preise bundesweit in der Regel günstiger als in städtischen Gebieten. Die Unterschiede je nach Bundesland werden besonders bei der Grunderwerbsteuer deutlich, diese kann nämlich zwischen 3,5 und 6,5 Prozent betragen.

Vorbereitende Maßnahmen

Zu den vorbereitenden Maßnahmen zählen alle erforderlichen Arbeiten, um das Grundstück bzw. den Bauplatz für die Bebauung bereitzumachen. Dazu gehören unter anderem die Altlastenbeseitigung, Abbruchmaßnahmen oder ein Gutachten für die Tragfähigkeit des Bodens. Die Höhe der Kosten für diese Kostengruppe hängt überwiegend vom Grad der Erschließung des Grundstücks ab. Man unterscheidet zwischen:

  • öffentliche Erschließung (z. B. Kosten für den Anschluss für Strom, Gas und Wasser)
  • nicht öffentliche Erschließung (z. B. Kosten für die Erschließung von Verkehrsflächen)

Weitere Kosten fallen für die Einrichtung der Baustelle an. Dazu gehören Baucontainer, Baustraßen, Bauzäune und sonstige Sicherungsmaßnahmen.

Baukonstruktion

Bei der Baukonstruktion steht Bauherren ein enormes Einsparungspotenzial zur Verfügung, da es eine Vielzahl von Ansätzen gibt. Die Qualität der Materialien und die Komplexität der Konstruktion sind wesentliche Faktoren. Die Baukonstruktion umfasst alle Baumaßnahmen zur Errichtung des Gebäudes selbst. Sie sind der Kern der Baukosten. Hierzu gehören unter anderem Fundamentarbeiten und der Rohbau mit Wänden und Decken. Ein weiterer wichtiger Bestandteil dieser Kategorie ist die Dachkonstruktion. Der Innenausbau mit Trockenbau, Estrich, Malerarbeiten und Putz müssen hierbei ebenso berücksichtigt werden.

Technische Anlagen

Zur technischen Gebäudeausstattung gehören alle notwendigen Anlagen, um das Gebäude zu betreiben. Das sind unter anderem Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie die IT-Infrastruktur. Wer sich für moderne und energieeffiziente System entscheidet, muss mit höheren Anfangsinvestitionen rechnen, kann jedoch langfristig von Einsparungen bei den Betriebskosten profitieren. Überdies besteht in diesem Fall in der Regel Anspruch auf Förderungen durch den Staat. Um einen reibungslosen und effizienten Betrieb zu gewährleisten, sollten diese technischen Systeme sehr sorgfältig ausgewählt werden.

Außenanlagen

Dazu gehören die Anlage von Grünflächen, Gärten, Wegen, Zufahrten und Parkplätzen. Auch der Bau von Terrassen, Zäunen, Spielplätzen und Außenbeleuchtung sind zu berücksichtigen. Um sowohl funktionale als auch ästhetische Aspekte bestmöglich zu vereinen, ist zudem eine professionelle Umsetzung durch einen Dienstleister für Garten- und Landschaftsbau zu erwägen. Die Preise dafür variieren stark, je nach Umfang und Qualität der gewünschten Gestaltung. Viele Bauherren entscheiden sich aus Kostengründen für eine nachträgliche Umsetzung der Außenanlagen, da es zunächst nicht essenziell für einen Einzug ist.

Ausstattung

Die Ausstattung umfasst alle Einbauten und Einrichtungen, die erforderlich sind, um das Gebäude bewohnbar zu machen. Das sind unter anderem Sanitäreinrichtungen, die Küche, Einbauschränke und sonstige Möbel für das Schlaf-, Wohn- oder Kinderzimmer. Hochwertige Materialien und Markenprodukte bei der Ausstattung können die Baukosten erheblich in die Höhe treiben. Bei begrenztem Budget ist genau zwischen Lebensdauer, Funktionalität und Design abzuwägen.

Baunebenkosten

Die Baunebenkosten sind ein oft unterschätzter Kostenpunkt, sie betragen jedoch in der Regel etwa 15 bis 20 Prozent der gesamten Kosten. Zu den Baunebenkosten zählen etwa Planungskosten für Architekten und Ingenieure, Gebühren für Genehmigungen, Versicherungen und Kosten für Gutachten. Damit die Baunebenkosten im Rahmen bleiben, ist eine sorgfältige Planung vorab unerlässlich.

Finanzierung

Ein wesentlicher Bestandteil der Baukosten ist die Finanzierung, da nur die wenigsten Bauherren ein Vorhaben komplett mit Eigenkapital umsetzen. Zu den Kosten der Finanzierung gehören:

  • Finanzierungsnebenkosten wie Notar- und Gerichtsgebühren
  • Fremd- und Eigenkapitalzinsen
  • Bürgschaften sowie sonstige Finanzierungskosten

Die Wahl der richtigen Baufinanzierung ist essenziell. Um die bestmöglichen Konditionen zu erhalten, solltest du dich deswegen vorab unbedingt intensiv beraten lassen. In die Planung einbezogen werden sollte auch die Absicherung gegen mögliche Risiken, sofern du etwa aus unerwarteten Gründen in Zahlungsschwierigkeiten kommst.

Baukosten pro qm 2024

Wie hoch die Baukosten pro qm 2024 in Deutschland sind, lässt sich nicht pauschal beziffern. Es gibt regional große Unterschiede. Ein entscheidender Faktor für die Baukosten pro qm 2024 ist auch die Bauweise und die Ausstattung der Immobilie. Damit du eine grobe Vorstellung bekommst, kannst du aber deutschlandweit mit etwa 2.500 bis 4.500 EUR rechnen.

Baukosten Entwicklung

In den vergangenen Jahren sind die Baukosten stark angestiegen. Das spiegelt sich mittlerweile auch in der sinkenden Anzahl an Käufen von Bauland und Baugenehmigungen wider. Das Statistische Bundesamt hat für Neubauten im Zeitraum von Januar bis Mai 2024 ein Minus von 31,5 % für Einfamilienhäuser und 21,7 % für Mehrfamilienhäuser im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.

Die Gründe für diese Baukosten Entwicklung sind vielfältig:

  • Mangel an Fachkräften in der Bauwirtschaft
  • steigende Energiekosten
  • sinkende Verfügbarkeit von Baumaterialien
  • hohe Inflationsrate
  • politische Entscheidungen in Bezug auf Klimaschutz

Fazit

Jetzt hast du eine gute Vorstellung davon, welche Baukosten auf dich zukommen werden. Nicht zuletzt aufgrund der steigenden Baukosten pro qm 2024 ist eine genaue Planung vorab essenziell. Dazu gehört auch die richtige Immobilienfinanzierung. Kontaktiere uns gerne für eine Terminvereinbarung. Egal, ob per Telefon, Videochat oder persönlich vor Ort – wir freuen uns darauf, dich kennenzulernen und bei deinem Vorhaben zu beraten.