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Familie mit Kind spart Geld in einem Sparschwein

Veröffentlicht am 22.02.23 von Redaktion

Bauen

Geld sparen beim Hausbau

Ihr möchtet möglichst kosteneffizient ein Haus bauen? Wir haben 11 Tipps, die euch helfen, auf dem Weg ins Eigenheim Geld zu sparen.

1. Wählt ein kleineres Grundstück

Die gesamten Baukosten lassen sich bereits deutlich reduzieren, wenn ihr ein kleineres Grundstück wählt. Vor allem in Gegenden, in denen die Grundstückspreise sehr hoch sind, kann dadurch Budget eingespart werden.

Doch nicht nur bei dem Grundstückskauf spart ihr Kosten. Bei einem kleineren Grundstück habt ihr eventuell eine geringere Wohnfläche und dadurch geringere Kosten bei der Realisierung eures Wohnprojektes. Doch keine Sorge, auch auf weniger Quadratmetern lässt sich bei der Wahl des optimalen Grundrisses eine hohe Wohnqualität erzielen. Ein kleineres Grundstück benötigt zudem weniger Geld für die Außenanlage.

2. Pachten statt kaufen

Bauland müsst ihr nicht unbedingt kaufen. Kirchen und Gemeinden bieten oft die Möglichkeit, Grund und Boden für eine festgelegte Gebühr über Jahrzehnte hinweg zu pachten.

3. Statt Einfamilienhaus ein Doppelhaus oder Reihenhaus

Entscheidet euch für ein Doppelhaus oder Reihenhaus anstatt für ein Einfamilienhaus. Einfamilienhäuser sind nämlich pro Quadratmeter Wohnfläche am teuersten, weil bei geringer Quadratmeterzahl eine große Außenwandfläche errichtet werden muss.

Bei Reihenhäusern fallen die Außenwände, außer bei den beiden Endhäusern, weg. Sie werden durch kostengünstigere Trennwände zwischen den Häusern ersetzt. Das gleiche gilt für ein Doppelhaus. Damit lässt sich das Eigenheim auch auf einem noch kleineren Grundstück realisieren.

4. Ohne Keller bauen

Ein großer Kostenpunkt beim Hausbau ist der Keller. Laut einer Studie des Instituts für Bauforschung liegen die Kosten für einen Keller bei einem Einfamilienhaus bei etwa 24.000 Euro. Wenn ihr nicht unbedingt ein voll unterkellertes Haus mit Waschküche, Hobbyraum und Fläche für die Heizungsanlage benötigt, könnt ihr durch den Verzicht auf einen Keller viel Geld sparen. Noch teurer ist eine weiße Wanne oder ein Fertigkeller.

Allerdings müsst ihr dabei berücksichtigen, dass die Haustechnik anderweitig untergebracht werden muss und Abstellräume entfallen. Dafür muss entweder ein Teil der Wohnfläche geopfert werden – oder die Grundfläche des Hauses muss großzügiger geplant werden.

5. Wählt eine einfache Dachform

Mit der Entscheidung für eine einfache Dachform, wie ein Satteldach oder Flachdach, könnt ihr in etwa 15.000 Euro sparen. Jede Dachgaube verteuert die Dachkonstruktion. Sparsamer lässt sich das Dachgeschoss mit Dachfenstern belichten. Allerdings bringen diese keinen Raumgewinn.

6. Keine unnötige Wohnfläche bauen

Große Räume sind toll, kosten aber leider Geld. Ein Quadratmeter kostet euch im Schnitt 1.800 Euro. Wenn ihr also sparen möchtet, solltet ihr euch überlegen, wie viel Wohnraum ihr wirklich benötigt und wo ein Extra-Quadratmeter nur „nice-to-have“ ist. Den Effekt von einem großen Raum erhaltet ihr auch durch große Fenster und einen offen geplanten Wohn-, Küchen- und Essraum. Vielleicht kommt für euch sogar ein Tiny House oder ein Minihaus in Frage?

7. Optimale Grundrissplanung

Ein weiterer Punkt, um Kosten zu sparen ist der Grundriss. Die einfachsten Grundrisse, das heißt quaderförmige Hausformen, sind auch die günstigsten. Jeder Vorsprung wie beispielsweise ein Erker, erhöht durch die größere Oberfläche die Baukosten. Und später auch die Betriebskosten.

Um aufwändige Installationskosten zu vermeiden, könnt ihr Bäder übereinander anordnen, damit weniger Leitungen im Haus verlegt werden müssen. Durch geschickte Planung der Flure könnt ihr einige Quadratmeter bei den Zimmern herausholen. Plant wenige große statt viele kleine Räume und vermeidet nicht nutzbare Verkehrsflächen wie lange Flure und große Galerien. Auch beim Balkon könnt ihr sparen: Freitragende Konstruktionen sind immer teurer als Balkone auf Ständern.

8. Verzichtet auf einen Schornstein

Moderne Heizsysteme, wie eine moderne Öl- oder Gasheizung mit Brennwerttechnik oder eine Wärmepumpe benötigen keinen Schornstein. Dadurch könnt ihr bei eurem Bau 3.000 bis 5.000 Euro sparen. Das gleiche gilt, wenn ihr die Heizungsanlage unterm Dach installieren lasst. Ihr sollte euch jedoch bewusst sein, dass ihr ohne Schornstein später keine Pelletheizung und auch keinen Kachelofen installieren könnt.

9. Nicht zu sehr vom Musterhaus abweichen

Wenn das individuell geplante Architektenhaus den finanziellen Rahmen sprengt, das auf die eigenen Wünsche zugeschnittene Musterhaus aber auch zu teuer wird, dann helfen Abstriche bei der individuellen Gestaltung, die Kosten zu senken. Jedes Extra, das vom Musterhaus abweicht, verursacht bei Fertighausangeboten zusätzliche Kosten.

10. Hausbau in Eigenleistung

Seid ihr handwerklich begabt kann durch Eigenleistung mehrere zehntausend Euro gespart werden. Vielleicht ist ein Bausatzhaus oder Ausbauhaus eine Möglichkeit für euch. Allerdings solltet ihr eure mögliche „Muskelhypothek“ nicht überschätzen. Unter Umständen kann sich die Bauzeit massiv verlängern, wenn ihr selbst Hand anlegt, was wiederum die Kosten erhöht.

Einfache Tätigkeiten wie etwa das Streichen der Wände oder das Verlegen von Teppichboden können Bauherren aber durchaus selbst durchführen.

11. Hausbau Förderung nutzen

Ihr habt die Möglichkeit für den Hausbau Förderungen zu beantragen. Es gibt über die KfW beispielsweise Zuschüsse vom Staat sowie regionale Fördermittel der einzelnen Bundesländer.

Bei welchen Punkten ihr nicht sparen solltet

Es gibt aber auch Entscheidungen beim Hausbau, bei denen ihr auf gar keinen Fall sparen solltet. Wer hier spart zahlt zur Not doppelt. Dazu gehören zum Beispiel Wärmedämmung und Heizung. In Zeiten steigender Energiekosten sollte euer neues Haus auf keinen Fall eine Energieschleuder sein.

Auch solltet ihr beim Hausbau nicht das billigste Material verwenden. Oft stimmt dann die Qualität nicht. Investiert besser in qualitativ hochwertiges Baumaterial und haltet dabei nach günstigen Preisen Ausschau. Beispielsweise tut es bei glasierten Dachziegeln manchmal auch die B-Ware mit kleinen Schönheitsmängeln.

Die Auswahl der Handwerker sollte ebenso nicht nach dem billigsten Angebot erfolgen. Es rächt sich in der Ausführung und Qualität der Arbeiten, die dann oft mangelhaft sind.

Auch ein Baugutachter, der den Bau begleitet, kann sinnvoll sein und sollte nicht weggespart werden. Auch wenn dieser nicht ganz billig ist. Unentdeckter Pfusch am Bau ist deutlich teurer.

Sofern ihr kein Fertighaus baut, solltet ihr bei der Planung eures Eigenheims keinesfalls an einem Architekten sparen. Hier entstehen oft Fehler, die im Nachhinein teuer werden können. Die Annahme, dass ein Einbeziehen von Architekten den Hausbau unangemessen verteuert, ist falsch: Oft haben Architekten viele Erfahrungen mit Einfamilienhäusern und können euch vor folgenschweren Fehlern bewahren.

Unser abschließender Hinweis: Ein Fertighaus kann für euch günstiger sein als ein Architektenhaus.

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