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Notarkosten

Wenn du eine Immobilie kaufen möchtest, musst du nicht nur den Kaufpreis im Blick behalten. Auch die Nebenkosten spielen eine wichtige Rolle – und dazu gehören die Notarkosten. Sie sind gesetzlich vorgeschrieben und ein unverzichtbarer Bestandteil des Kaufprozesses. In diesem Beitrag erfährst du, warum ein Notar notwendig ist, wie sich die Notarkosten zusammensetzen und wie du sie in deine Finanzierung einplanen solltest.

Warum brauchst du einen Notar beim Immobilienkauf?

In Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass ein Immobilienkauf notariell beurkundet werden muss. Ohne diese Beurkundung ist der Kaufvertrag nicht rechtsgültig. Der Notar übernimmt dabei eine neutrale Rolle und sorgt dafür, dass der Vertrag rechtlich korrekt und für beide Seiten verständlich ist.

Zu den wichtigsten Aufgaben des Notars gehören:

  • Erstellung und Erläuterung des Kaufvertrags
  • Beurkundung des Vertrags im Beisein von Käufer und Verkäufer
  • Eintragung der Auflassungsvormerkung im Grundbuch
  • Beantragung der Eigentumsumschreibung
  • Abwicklung der Zahlung über ein Notaranderkonto (optional)
  • Eintragung der Grundschuld, wenn du eine Finanzierung über eine Bank nutzt

Wie hoch sind die Notarkosten?

Die Notarkosten sind gesetzlich geregelt und richten sich nach dem Kaufpreis der Immobilie. Grundlage ist das Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG). In der Regel kannst du mit 1,0 bis 1,5 % des Kaufpreises für Notar- und Grundbuchkosten rechnen 

Beispiel:

  • Kaufpreis: 300.000 €
  • Notarkosten: ca. 1.500 € bis 2.250 €

Wenn du zusätzlich eine Grundschuld eintragen lässt – was bei einer Immobilienfinanzierung üblich ist –, kommen weitere Kosten hinzu. Auch diese richten sich nach dem Betrag der Grundschuld und liegen meist bei 0,5 % bis 1,0 % des Darlehensbetrags.

Was ist in den Notarkosten enthalten?

Die Notarkosten setzen sich aus mehreren Leistungen zusammen:

  • Beurkundung des Kaufvertrags
  • Betreuung und Beratung während des gesamten Kaufprozesses
  • Einholung von Genehmigungen (z. B. bei Vorkaufsrechten)
  • Anträge an das Grundbuchamt
  • Eintragung der Auflassungsvormerkung
  • Eintragung der Grundschuld
  • Auslagen und Mehrwertsteuer

Diese Leistungen sind nicht verhandelbar, da sie gesetzlich festgelegt sind. Der Notar darf keine individuellen Preise verlangen.

Wer zahlt die Notarkosten?

In der Praxis übernimmt in der Regel der Käufer die Notarkosten – zumindest für die Beurkundung des Kaufvertrags und die Grundbucheintragungen. Wenn du eine Finanzierung nutzt, kommen zusätzlich die Kosten für die Grundschuldbestellung hinzu, die ebenfalls von dir getragen werden.

Wichtig: Auch wenn der Verkäufer bestimmte Unterlagen beibringen muss (z. B. Energieausweis oder Teilungserklärung), trägt er in der Regel nicht die Notarkosten.

Wie planst du die Notarkosten in deiner Finanzierung ein?

Die Notarkosten gehören zu den Kaufnebenkosten und sollten bei deiner Finanzierungsplanung unbedingt berücksichtigt werden. Neben der Grunderwerbssteuer und eventuellen Maklergebühren machen sie einen relevanten Anteil aus.

Wenn du z. B. eine Immobilie für 400.000 € kaufst, solltest du zusätzlich rund 10–15 % des Kaufpreises für Nebenkosten einplanen – also etwa 40.000 € bis 60.000 €. Die Notarkosten sind dabei ein fester Bestandteil.

Kannst du bei den Notarkosten sparen?

Da die Gebühren gesetzlich geregelt sind, kannst du die Notarkosten nicht verhandeln. Es gibt jedoch ein paar Möglichkeiten, wie du indirekt sparen kannst:

  • Grundstück und Haus getrennt kaufen: Wenn du erst das Grundstück kaufst und später das Haus baust, zahlst du die Notarkosten nur auf den Grundstückspreis.
  • Verzicht auf ein Notaranderkonto: Dieses Konto wird nur benötigt, wenn besondere Zahlungsabsicherungen nötig sind. In vielen Fällen kannst du darauf verzichten.
  • Vergleich von Notaren: Auch wenn die Gebühren gleich sind, kann der Service unterschiedlich sein. Ein erfahrener Notar kann dir helfen, Fehler zu vermeiden – das spart im Zweifel Geld und Zeit.

Fazit: Notarkosten sind ein fester Bestandteil deiner Immobilienfinanzierung

Die Notarkosten sind gesetzlich vorgeschrieben und unverzichtbar für einen rechtssicheren Immobilienkauf. Du solltest sie frühzeitig in deine Finanzplanung einbeziehen, denn sie machen einen spürbaren Teil der Nebenkosten aus. Auch wenn du sie nicht verhandeln kannst, hilft dir ein gutes Verständnis der Kostenstruktur dabei, realistisch zu kalkulieren und böse Überraschungen zu vermeiden.

Wenn du dir unsicher bist, wie hoch die Notarkosten in deinem Fall ausfallen, kannst du einen Notarkostenrechner nutzen oder direkt beim Notariat nachfragen. So hast du volle Transparenz – und kannst dein Immobilienprojekt mit einem sicheren Gefühl angehen.