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Junges Paar glücklich vor einem Haus

Veröffentlicht am 24.05.23 von Redaktion

Allgemein

Haus oder Wohnung kaufen? Was ist besser?

Der Kauf der eigenen Immobilie ist eine Herzensangelegenheit. Es ist das Zuhause der Kinder und der Rückzugsort für euch. Für viele ist sie wahrscheinlich auch die größte Investition und prägt das Leben über viele Jahre hinweg. Deswegen sollte die Entscheidung „Haus oder Wohnung kaufen“ von allen Seiten betrachtet werden.

Welche Vorteile gibt es beim Hauskauf? Was spricht für einen Wohnungskauf? Wir haben das Für und Wider für euch zusammengefasst.

Haus oder Wohnung kaufen: Die individuelle Bedürfnisse

Für wen der Kauf eines Hauses oder eine Wohnung besser lässt sich nicht pauschal beantworten. Für die Entscheidung sind verschiedene Faktoren von Bedeutung. Dazu gehört nicht nur die finanzielle Situation, sondern auch die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Zukunftspläne spielen eine große Rolle bei der Entscheidung.

Bevor ihr euch auf die Suche nach einem Haus oder einer Wohnung zum Kauf macht, denkt bewusst über eure Wünsche nach. Folgende Fragen können euch bei der Entscheidung helfen:

  • Platzbedarf: Wie viel Wohnraum brauche ich? Wie viel Wohnraum braucht meine Familie? Ist innerhalb der nächsten Jahre Nachwuchs geplant? Möchte ich Haustiere halten? Verkleinert sich die Familie in naher Zukunft, beispielsweise durch den Auszug der erwachsenen Kinder?
  • Lage: Bevorzuge ich das Leben auf dem Land oder möchte ich zentral leben?
  • Garten: Wünsche ich mir einen Garten? Eine Terrasse mit Gartenzugang? Möchte ich Hühner oder Kaninchen halten? Oder reicht mir ein Balkon?
  • Unabhängigkeit: Bin ich am liebsten unabhängig und treffe Entscheidungen allein? Stört es mich, den Garten mit Nachbarn zu teilen oder mich bei Gestaltungsplänen mit der Eigentümergemeinschaft abzusprechen?
  • Zukunftsplanung: Wie lange möchte ich in dieser Region leben? Wie flexibel möchte ich bleiben? Möchte ich meine Immobilie in Zukunft vermieten?
  • Finanzen: Wie viel Geld steht mir für den Immobilienkauf zur Verfügung? Welche Art der Immobilie kann ich mir meinem Budget realistisch leisten? Und: Kann ich die Zusatzkosten der Immobilie stemmen und genügend Rücklagen aufbauen?

Woran solltet ihr bei einem Hauskauf denken?

Wenn ihr euch entscheidet ein Haus zu kaufen, könnt ihr ganz alleine entscheiden, wie ihr dieses gestalten möchtet. Möchtet ihr Umbaumaßnahmen treffen? Ein Blumenbeet im Garten pflanzen? Das alles könnt ihr frei entscheiden.

Doch ihr seid auch allein dafür verantwortlich das Haus instand zuhalten. Als Hauseigentümer müsst ihr mehr Arbeit in die Immobilie stecken. Reparaturen, Modernisierungen – diese Tätigkeiten kosten Geld und Zeit. 

Daher solltet ihr auch die Aufwände nach dem Hauskauf nicht außer Acht lassen. Als Hauseigentümer müsst ihr schnell und konsequent Rücklagen aufbauen. Eine Faustregel besagt, dass Eigentümer etwa einen Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Monat zurücklegen sollten. Ist das Haus älter als 22 Jahre, sollte es noch etwas mehr sein.

Ihr seid dafür verantwortlich bei dringenden Reparaturen oder Modernisierungsmaßnahmen beispielsweise Angebote von Handwerkern einzuholen, diese zu vergleichen und eine Firma zu beauftragen.

Seid ihr Teil einer Eigentümergemeinschaft werden die Kosten geteilt. Zudem kümmert sich in Mehrfamilienhäusern in der Regel die Hausverwaltung um Reparaturen und Modernisierungsmaßnahmen.

Was gibt es bei einem Wohnungskauf zu beachten?

Als Wohnungseigentümer habt ihr nicht so große Entscheidungsfreiheit, wie als Hauseigentümer. Ihr seid bei großen und kleineren Entscheidungen nie ganz allein. Das kann ein Vorteil oder ein Nachteil sein. Bei großen Reparaturen, wie beispielsweise eine neue Heizungsanlage, ist das ein Vorteil. Denn die Verantwortung und die Kosten teilt die Eigentümergemeinschaft.

Möchtet ihr dagegen ein Spielgerüst auf eurem Gartenanteil aufstellen und die anderen Eigentümer stimmen dagegen, ist das ein Nachteil. Denn auch wenn das Spielgerüst auf eurem Gartenanteil steht, benötigt ihr die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft. Eine Wohnung schränkt eure Entfaltungsfreiheit zu einem gewissen Grad ein.

Auch als Wohnungseigentümer solltet ihr Rücklagen aufbauen. Doch hier übernimmt die Hausverwaltung den Löwenanteil der Verwaltungsarbeit. Die Eigentümer der Wohnungen bezahlen diese Dienstleistung und ein monatliches Hausgeld. Dieses Hausgeld wird neben der Deckung der Betriebskosten für den Aufbau von Rücklagen für Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen am Gemeinschaftseigentum genutzt.

Um euch zu unterstützen, findet ihr hier eine Checkliste für den Wohnungskauf.

Vorteile und Nachteile im Überblick

Wenn ihr euch nach den Fragestellungen immer noch nicht entscheiden könnt, ob Haus oder Wohnung, haben wir hier nochmal die Vor- und Nachteile für euch aufgestellt.

Es folgen die Vor- und Nachteile von Hauskauf oder Wohnungskauf im Überblick. Vorteile sind mit einem + markiert, Nachteile mit einem -.

Immobilienpreise

Der Kaufpreis einer Wohnung ist geringer, 
da die Wohnfläche in der 
Regel kleiner ist und der
Grundstückspreis nur anteilig 
zu Buche schlägt.

– Häuser sind teurer, da 
die Wohnfläche in der 
Regel größer ist und das
Grundstück bezahlt werden 
muss.

Neubau

Eine Wohnung in einem Wohnkomplex, der 
neu gebaut wird, wird zu 
einem festen Preis gekauft.

– Ein Hausbau kann 
teurer ausfallen als geplant.

Lage

Wohnungen liegen 
häufig zentraler und sind 
(je nach Region) dennoch 
bezahlbar. 

– Es gibt zwar Häuser 
in zentraler Lage, diese sind 
aber entsprechend teurer.

Laufende Kosten

Wohnungseigentümer bezahlen einen monatlichen Beitrag (Hausgeld) für Betriebskosten und Rücklagen.

– Hauseigentümer müssen 
Rücklagen selbst aufbauen 
und Versicherungen, die
Grundsteuer und Gebühren 
für Straßenreinigung,
Müllentsorgung und 
Abwasser selbst abführen.

Gestaltungsfreiheit

– Die Gestaltungsfreiheit ist bei einer Wohnung eingeschränkt. Bei baulichen Veränderungen eines Gartens
mit Sondernutzungsrecht muss die gesamte
Eigentümergemeinschaft
zustimmen.

Bei Häusern müssen gesetzliche Vorschriften 
und Grenzen zu den
Nachbargrundstücken 
eingehalten werden. Ansonsten besteht 
viel Gestaltungsfreiheit.
 

Einschränkungen

– Die Nähe zu den Nachbarn in einer Wohnung erfordert gegenseitige Rücksichtnahme und die Einhaltung der Ruhezeiten.

– Wohnungseigentümer leben 
mit ihren Nachbarn Tür an Tür, 
Wand an Wand. Manchmal 
kommt es zu Streit oder
Unstimmigkeiten.

Auch wenn es im Haus lauter
zugeht: Durch die Distanz 
zum Nachbarhaus fühlen 
sich die Nachbarn nicht so schnell gestört. 

Umgekehrt hört man 
die Nachbarn in einem 
Haus nur selten.
 

Verantwortung

Bei einer Wohnung übernimmt die Hausverwaltung verwaltende Tätigkeiten. Das spart Zeit. Entscheidungen werden mit den anderen Eigentümern gemeinschaftlich getroffen.

– Hauseigentümer sind alleine für Haus, Hof und die Verwaltung ihres Eigentums verantwortlich. 
Das kostet Zeit und Geld.


 

Hauskauf – Vorteile und Nachteile

Der Kaufpreis eines Hauses liegt in der Regel höher, da die Wohnfläche größer ist und man als Hauseigentümer auch das Grundstück kaufen muss. Ein Haus bietet aber mehr Freiheiten. Durch die Distanz zum Nachbarn könnt ihr euch in Haus und Garten freier entfalten und fühlt euch nicht so schnell gestört. Auch wenn ihr ein Instrument spielt, stört das die Nachbarn kaum. Bei einem frei stehenden Haus müsst ihr nicht so viel Rücksicht nehmen.

Möchtet ihr einen Kletterturm im Garten aufstellen, benötigt ihr kein Einverständnis der Nachbarn. Der Turm muss lediglich genügend Abstand zum Nachbargrundstück haben. Auch nachträgliche Anbauten und Haltung von Hühnern sind generell möglich. Wohnungseigentümer haben diese Freiheiten nicht.

Dafür liegen Häuser oft nicht zentral oder befinden sich in ländlichen Gebieten. Bei Reparaturen oder Modernisierungsmaßnahmen müssen Hauseigentümer alles selbst organisieren. Die laufenden Kosten – beispielsweise Heizkosten – liegen höher, da alle Hauswände allein beheizt werden müssen. Es gibt keine Nachbarn, die Wand an Wand mit heizen.

Bedenkt auch: Im Alter wird das Haus vielleicht zu groß, zu teuer und zu viel Arbeit. Spätestens dann denken viele Eigentümer über den Verkauf nach.

Wohnungskauf – Vorteile und Nachteile

Als Wohnungseigentümer seid ihr bei der Gestaltungsfreiheit eingeschränkter. Innerhalb der Wohnung könnt ihr euch zwar austoben, das Gemeinschaftseigentum unterliegt jedoch strikten Regeln. Auch wenn ihr ein Sondernutzungsrecht für den Garten habt, könnt ihr dort nicht ohne weiteres bauliche Veränderungen vornehmen. Würde die geplante Umbaumaßnahme die Optik der Wohnanlage verändern, müssen alle Eigentümer ihr OK abgeben.

Außerdem wohnt ihr mit euren Nachbarn Tür an Tür zusammen. Um hier ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten, solltet ihr Lärmbelästigung vermeiden. Alltagsgeräusche von euren Nachbarn, aber auch von euch selbst sind dabei nicht zu unterschätzen. Kommt es nun doch zum Nachbarschaftsstreit wird es schwierig sich ganz aus dem Weg zu gehen. Denn ihr wohnt weiterhin unter einem Dach. Hauseigentümer haben den Luxus einer größeren Distanz zu den direkten Nachbarn.

Doch der Wohnungskauf hat gegenüber dem Kauf eines Hauses einige Vorteile: Wohnungen bieten in der Regel weniger Wohnfläche, sie sind jedoch auch günstiger – und liegen oftmals zentraler. Die Schule, der Kindergarten, die Arztklinik und der Supermarkt: Sie sind bei Wohnungen in günstiger Lage sogar fußläufig erreichbar.

Um die Instandhaltung des Gebäudes und die Abgabe der Betriebskosten müssen sich Wohnungseigentümer auch nicht sorgen. Die Hausverwaltung regelt das. Als Eigentümer müsst ihr lediglich monatlich das Hausgeld bezahlen.

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