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Veröffentlicht am 09.03.23 von Redaktion

Bauen
Finanzierung

Baunebenkosten bei einem Fertighaus

In der Regel werben Fertighaus-Hersteller mit Festpreisen für bestimmte Ausbaustufen. Doch die Angaben gelten üblicherweise „ab OK“. Im folgenden Artikel erfahrt ihr, was dieses Kürzel bedeutet und welche Baunebenkosten auf euch zukommen können.

Was bedeutet „ab OK“

Das Kürzel steht für „ab Oberkante Bodenplatte“ beziehungsweise „ab Oberkante Keller“ – je nachdem, ob ihr euer Fertighaus mit oder ohne Keller plant. Das heißt für euch, ihr müsst das Grundstück für die Errichtung des Fertighauses vorbereiten.

Dabei geht es nicht nur um das Besorgen der Bodenplatte oder den Bau des Kellers. Denn auch diese Arbeiten können erst durchgeführt werden, wenn das Grundstück für den Bau vorbereitet ist. Dazu kann etwa der Abriss eines alten Hauses, das Fällen von Bäumen oder die Einrichtung und Sicherung der Baustelle zählen. Ihr dürft nicht vergessen: Auch bei einem Fertighaus habt ihr als Bauherr einige Pflichten.

Mit welchen Bauvorbereitungskosten müsst ihr rechnen

Zusätzlich zu den reinen Grundstücks- und Baukosten müsst ihr die Nebenkosten beim Hausbau beachten, zu denen auch die Kosten für die Bauvorbereitung gehören. Sie setzen sich wie folgt zusammen:

  • Bodenplatte: je nach Bauweise 70 bis 170 Euro je Quadratmeter Grundfläche
  • Keller: etwa 35.000 bis 70.000 Euro
  • Bodengutachten: etwa 500 bis 3.000 Euro
  • Vermessungskosten: rund 2.000 bis 3.000 Euro
  • Baugenehmigung: rund 0,2 bis 0,7 Prozent der Baukosten
  • Prüfstatiker (falls erforderlich): 1.500 bis 2.000 Euro
  • Baustrom: 500 bis 1.000 Euro
  • Versicherungen (für die gesamte Bauphase): 500 bis 1.000 Euro
  • Baubegleitung: etwa 2.500 Euro
  • Erschließungskosten (inkl. Hausanschlüsse Strom, Wasser, Gas) 10.000 bis 20.000 Euro

Was müsst ihr beim Bau eines Fertighauses beachten

Das Fertighaus kann nur dann fachgerecht errichtet werden, wenn die Bodenplatte oder der Keller exakt den Anforderungen für des Hauses entspricht. Es ist daher ratsam, den Baugrund und später auch die Bodenplatte oder den Keller von einem Sachverständigen gemeinsam mit dem Fertighaus-Hersteller begutachten zu lassen, empfiehlt der Verband Privater Bauherren (VPB). Ohnehin ist eine Baubegleitung sinnvoll angelegtes Geld, da sie dazu beiträgt, Folgekosten durch Mängel am Bau zu vermeiden.

Welche Baunebenkosten fallen noch an

Auch beim Grundstückskauf fallen Kosten an, ebenso für die Außenanlagen und erforderliche Einrichtungsgegenstände. Hier eine Aufstellung der weiteren Nebenkosten, die zusätzlich zum reinen Kaufpreis anfallen.

Grundstückspreise

Die Kosten für Grundstücke fallen in Deutschland extrem unterschiedlich aus – je nachdem, wo euer Traumhaus stehen soll. Grundstücke in den Bundesländern Hamburg, Bayern und Berlin sind am teuersten. Am günstigsten könnt ihr Grundstücke in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Saarland kaufen.

Nebenkosten für das Grundstück

Je nachdem, in welcher Region sich euer Wunsch-Grundstück befindet und ob ihr mit einem Makler fündig geworden seid, müsst ihr bis zu 15 Prozent der Grundstückskosten an Erwerbsnebenkosten einkalkulieren. Sie setzen sich wie folgt zusammen:

  • Maklercourtage: 3,57 bis 7,14 Prozent
    Die Höhe der Maklercourtage variiert je nach Region.
  • Notarkosten: rund 1,5 bis 2 Prozent
    Für den Grundstückserwerb müsst ihr rund 1,5 bis 2 Prozent des Kaufpreises an Kosten für den Notar einkalkulieren. Er kümmert sich um die Eigentumsumschreibung im Grundbuch und beurkundet den Kaufvertrag.
  • Grunderwerbsteuer: 3,5 bis 6,5 Prozent
    Auch die Grunderwerbsteuer hängt von der Region ab, in der ihr kauft.

Außenanlagen

Neben einem schönen Fertighaus soll auch die Außenanlage schön aussehen und an Sommertagen zum Verweilen einladen. Daher solltet ihr auch Budget für das Pflastern einer Einfahrt und einer Terrasse miteinkalkulieren. Auch die Bepflanzung und ein Geräteschuppen oder Carport kostet Geld. Etwa 5.000 bis 10.000 Euro solltet ihr für die Anlage des Außenbereichs einplanen.

Einrichtung

Für viele bedeutet ein Hausbau auch mehr Platz zum Wohnen. Hierbei sollte bedacht werden, dass ihr dementsprechend auch mehr Möbel benötigt – und in der Regel auch eine neue Einbauküche. Natürlich müsst ihr nicht alle Möbel sofort neu kaufen, aber es ist sinnvoll, für diese Anschaffungen eine Rücklage einzuplanen.

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