Widerstandsfähige Pflanzen für Balkon & Garten
Die vergangenen deutschen Sommer waren heiß und trocken. Unter der daraus resultierenden Dürre leidet die Tier- und Pflanzenwelt. Die Böden sind flächendeckend zu trocken, was nicht nur die Landwirte vor große Herausforderungen stellt. Diese Trockenheit macht auch den Pflanzen auf dem Balkon und im Garten ganz schön zu schaffen. Mancher Hobby-Gärtner kommt im Hochsommer gar nicht mehr mit Gießen nach. Es gibt allerdings auch widerstandsfähige Pflanzen, die gut mit der trockenen Hitze zurechtkommen.
In folgendem Artikel stellen wir euch robuste Pflanzen vor, die euch auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten auch bei praller Sonne viel Freude bereiten und längere Trockenperioden überstehen können.
1. Wärmeliebende, widerstandsfähige Stauden
Krautige Zierpflanzen freuen sich über viel Sonne und sandige Böden, die stark wasserdurchlässig sind. Ausgezeichnet bei heißen Sommertagen.
- Goldgarbe,
- Kaukasus-Storchschnabel,
- Aster,
- Katzenminze
haben kleine Blätter, die somit nicht viel Verdunstungsfläche bieten, und tragen im Laufe des Sommers ein Meer aus bunten Blüten. Die Stauden überstehen nicht nur die warme Jahreszeit, sondern überwintern auch – vorausgesetzt, die Erde ist nicht zu feucht und es entsteht keine Staunässe. Andere Pflanzen wie der Silberblatt-Ehrenpreis machen sich Härchen auf den Blättern zunutze, um sich vor der Sonne zu schützen. Vor allem beim Wollziest der Sorte „Silver Carpet“ sorgen diese sogar für eine filzige, fast wollige Beschaffenheit und lassen die Blätter silber schimmern. Dank dieser Härchen bleibt die Luftfeuchtigkeit auf der Oberfläche der Blätter hoch und das Wasser verdunstet nicht so schnell.
2. Zwiebeln und Rhizome schützen vor dem Austrocknen
Es gibt zahlreiche Arten, wie sich Pflanzen vor dem Austrocknen schützen können. Beispielsweise können Knollen, Zwiebeln und Rhizome ein Energiespeicher für Pflanzen darstellen. In ihnen kann zum einen Wasser gespeichert werden, aber auch wichtige Nährstoffe. Solche Rhizome finden sich unter anderem bei der Schwertlilie, dem Windröschen oder dem Alpenveilchen, das mitnichten nur in den Alpen vorkommt. Auch der Zierlauch besitzt eine solche Knolle in Form einer Zwiebel. Allen gemein ist, dass sie zu den robusten Pflanzen für den Garten zählen.
3. Ziergräser zählen zu pflegeleichten Pflanzen
Ziergräser sorgen für Leichtigkeit und Bewegung im heimischen Garten. Ob Federgras, Blaues Schillergras, Kopfgras oder gar Hirse: Der kleinste Windhauch bringt die Gräser in Wallung, die die Blüten der benachbarten Stauden umspielen. Auch sie bevorzugen es trocken und sonnig, halten aber notfalls auch über kurze Abschnitte etwas Staunässe aus.
4. Mediterrane Kräuter bringen ein Hauch von Toskana
Strahlender Sonnenschein, dazu ein Glas Rotwein in der Hand und der Duft mediterraner Kräuter, der in die Nase steigt. Was sich anhört wie ein Aufenthalt in der Provence oder der Toskana, könnte für euch Alltag werden. Denn die Klimaverhältnisse in Deutschland werden den klassischen Kräuter- und Gewürzpflanzen langsam zuträglicher. Rosmarin, Salbei, Thymian, Lavendel oder auch das Currykraut entwickeln graugrüne, fast ledrige und meist schmale Blätter, die einer zu großen Verdunstung widerstehen. Damit bereichern sie eure Küche und bieten mit ihrer langen Blütezeit den ganzen Sommer über Nahrung für Bienen und andere Insekten.
5. Der Olivenbaum
Wenn wir an Pflanzen im Mittelmeerraum denken, darf eine Pflanze nicht fehlen: der Olivenbaum. Seit dem vierten Jahrhundert vor Christus wird der Olivenbaum bereits rund ums Mittelmeer kultiviert. Olivenbäume sind sehr robuste Kübelpflanzen, die mit ihren silbrig-grauen Blättern mediterrane Akzente setzen und sehr alt werden können. Es gibt Exemplare, die bereits über 1.000 Jahre alt sind.
Dabei wachsen sie sehr langsam und zeigen erste Blüten in der Regel erst ab dem sechsten, Früchte sogar erst ab dem siebten Jahr. Die Laubblätter sind mit feinen Härchen übersät, die die Wasserverdunstung einschränken.
6. Sukkulenten mögen es trocken
Sukkulenten zeichnen sich durch ihre dicken, fleischigen Blätter und Stängel aus, in denen sie Wasser speichern und somit auch längere Trockenphasen einfach überstehen können. Seit einiger Zeit gehören sie zum kleinen Einmaleins des Großstadt-Hipsters. Pflanzen wie die Mittagsblume, die Fetthenne oder Hauswurz (Sempervivum) sind extrem pflegeleicht und fügen sich dadurch gut in den ohnehin schon vollen Arbeitsalltag. Auch auf größeren Flächen im Garten fühlen sie sich wohl – Hauptsache der Boden ist möglichst sandig und wasserdurchlässig.
7. Widerstandsfähige Nadelgehölze
Auch unter den Nadelgehölzen finden sich Pflanzen, die kein Problem mit Trockenheit und Hitze haben. Zu ihnen gehören beispielsweise der Wacholder und die Kiefer. Allerdings solltet ihr diese Pflanzen eher im Garten als auf dem Balkon pflanzen.
8. Palmlilie – Eine anspruchslose Staude
Palmlilien, auch Yuccas genannt, kommen aus Mittelamerika und gehören zu der Familie der Spargelgewächse. Entlang der mexikanisch-amerikanischen Grenze haben sie sich an die ariden und semi-ariden Bedingungen angepasst. Die immergrünen Pflanzen wecken deshalb Assoziationen mit dem Wilden Westen und bringen ein abenteuerliches Element in den heimischen Garten. Im Juli trägt die Pflanze zudem weiße, glockenartige Blüten.
9. Heimische Widerstandsfähige Gehölze
Es gibt auch heimische Gehölze, die gut gerüstet sind gegen Trockenheit. Dazu gehören alle Rosen, Weißdornarten und Hainbuchen, die vor allem als Heckenpflanzen eine lange Tradition haben. Das tiefe Wurzelsystem dieser Gehölze lässt sie auch bei Hitze und Trockenheit gut gedeihen.
10. Hitzeverträgliche Bäume
Gerade Bäume werden immer wichtiger werden, auch im Garten: Ihr Kronenschatten verhindert, dass die sengende Sonne alles in eine Wüste verwandelt. Wer vorsorgen will, plant in seinem Garten genug Schatten ein. Schneeball-Ahorn, Guttaperchabaum oder Kobushi-Magnolie stammen aus Weltgegenden, die zwar auch kalte Winter, dafür aber auch lange, dürre Sommer kennen. Sie sind besonders hitzeverträglich und widerstandsfähig.