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Geldmünzen und Geldscheine stellen ein Haus dar

Veröffentlicht am 26.07.23 von Redaktion

Finanzierung

Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital – Ist das möglich?

Wer sich ein Eigenheim wünscht, steht vor vielen Fragen und Entscheidungen. Wie viel kostet die Immobilie? Wie hoch sind die aktuellen Zinsen für eine Immobilienfinanzierung? Welche monatliche Rate könnt ihr euch leisten? Und die wichtigste Frage der Bank: Wie viel Eigenkapital bringt Ihr mit?

Je höher das Eigenkapital, desto besser die Konditionen bei der Bank für die Baufinanzierung. Doch was ist, wenn ihr nicht genügend Eigenkapital angespart habt?

In folgendem Artikel zeigen wir euch Möglichkeiten, wie ihr auch ohne viel Eigenkapital eine Baufinanzierung erhaltet und auch stemmen könnt.

Privatdarlehen – Geld leihen bei Familie oder Freunden

Für einen Kredit könnt ihr nicht nur zu eurer Bank gehen. Auch Familie und Freunde kommen als Kreditgeber infrage. Ihr habt nahe Verwandte, die euch bei der Baufinanzierung in Form eines Privatdarlehens unterstützen können? Super! Diese Form eines Privatdarlehens ist eine gute Möglichkeit, das Eigenkapital zu erhöhen und sich dadurch günstigere Konditionen bei der Bank zu sichern. Ein Privatdarlehen hat auch meist bessere Konditionen als die Bank und läuft deutlich unbürokratischer ab.

Tipp: Um Streitigkeiten zu vermeiden, solltet ihr auch bei einem Privatdarlehen einen Kreditvertrag abschließen. Vorlagen für einen Mustervertrag findet ihr Online. Wichtig ist, dass in dem Vertrag die Darlehenssumme, die Darlehensdauer und die Zinshöhe festgehalten werden.

Bestehende Immobilie als Sicherheit angeben

Nicht nur Geldgeschenke von nahen Verwandten können euch bei der Baufinanzierung unterstützen und für bessere Konditionen bei der Bank sorgen. Es ist auch möglich, ein Eigenheim als Sicherheit für die Finanzierung anzugeben. Voraussetzung hierbei: Die Immobilie sollte ganz oder zur Hälfte abbezahlt sein. In diesem Fall kann man die Konditionen ebenfalls deutlich verbessern. So können Eltern bspw. mit dem Elternhaus bei der Finanzierung als Bürge einspringen.

Muskelhypothek – Eigenleistung als Eigenkapital einbringen

Unter Muskelhypothek verstehen Banken die Eigenleistungen, die als Eigenkapital angerechnet werden. Eigenleistung bedeutet, dass ihr als Bauherr selbst Arbeiten in eurem Haus durchführt und somit keine Kosten für Handwerker entstehen. Jede Eigenleistung wird euch als Eigenkapital angerechnet. Durch Eigenleistungen werden die Kosten bei einem Hausbau bis zu 15 % reduziert. Auch Arbeiten, die von Familienangehörigen und Freunden durchgeführt werden können, gelten als Eigenleistung.

Du kannst die Fliesen selbst legen? Tapezieren ist für dich ein Kinderspiel? Das alles erhöht das Eigenkapital. Doch Vorsicht! Überschätzt ihr eure handwerklichen Fähigkeiten, sind Baumängel, Bauverzögerungen und Zusatzkosten vorprogrammiert. In diesem Fall habt ihr keine Gewährleistungspflicht und Reparaturkosten müsst ihr selber tragen. Überlegt euch im Vorfeld, wie viel Eigenleistung ihr wirklich stemmen könnt.

Förderprogramme zur Immobilienfinanzierung

Die Förderprogramme vom Bund kennt fast jeder Immobilieninteressent. Was viele jedoch vergessen, nicht nur vom Bund gibt es Förderprogramme für euer Eigenheim, sondern auch von vielen Bundesländern und Kommunen. Informiert euch, welche Förderungen bei euch vor Ort angeboten werden.

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